Das multiparametrische MRT in der Prostatadiagnostik

Jährlich erkranken bundesweit über 60.000 Männer an Prostatakrebs, somit ist das der häufigste Tumor des Mannes. Ein früh erkannter Prostatakrebs, der nicht gestreut hat, ist in der Regel heilbar. Die multiparametrische MRT-Untersuchung der Prostata ist das geeignetste und schonendste Verfahren, um einen Tumor der Prostata festzustellen (PIRADS IV / V). Der Verdacht auf Prostatakrebs ergibt sich meist durch einen erhöhten PSA-Wert und/ oder einem verdächtigen Tastbefund des Urologen. Ein erhöhter oder kontinuierlich ansteigender Wert kann aber auch aus unterschiedlichen Erkrankungen der Prostata resultieren.

Für die Prostatauntersuchung nutzen wir Messungen in hoch auflösender Dünnschichttechnik, MR-Perfusion und vor allem fortgeschrittener Diffusionsbildgebung (b1400), der wichtigsten Untersuchungssequenz! Hier wird die Bewegung der Wasserstoffmoleküle innerhalb der Prostata gemessen. Bei gesundem Prostatagewebe haben die Wasserstoffmoleküle eine freie Diffusion und können durch das Magnetfeld problemlos angeregt werden. Ein Tumor der Prostata hat jedoch eine gestörte Diffusion und erscheint somit als helles Signal.

Die Kombinationen der verschiedenen Messungen beim multiparametrischen MRT erhöht zusätzlich die diagnostische Genauigkeit:

  1. Hochauflösende T2 Bildgebung der Prostata
  2. Diffusionsgewichtete Bildgebung der Prostata (DWI-b1400)
  3. T1 Bildgebung des ges. Beckens
  4. Perfusionsbildgebung der Prostata mit Kontrastmittelgabe (DCE)

Das bildgebende Verfahren der Prostata MRT liefert eine Fülle von Informationen, die vom Radiologen umfassend analysiert und bewertet werden. Dieses Ergebnis hilft dem Urologen bei der weiteren Therapieplanung!

Vorbereitungen

  • 3 Tage vor der Untersuchung bitte Enthaltsamkeit.
  • Am Abend zuvor Darmentleerung.
  • 4 Stunden vor der Untersuchung nichts essen und nichts trinken.
  • Um Bewegungsartefakte des benachbarten Dickdarms zu minimieren, verabreichen wir Buscopan. Dieses Medikament entspannt die Muskulatur und Sie sind nicht mehr 100% verkehrstauglich. Daher bitte an eine Begleitperson denken, die für Sie fährt.

Untersuchungsablauf
Für die Untersuchung der Prostata bedarf es keiner speziellen Vorbereitung. Dank modernster Technik kann auf eine Endorektalspule verzichtet werden. Mit unserem 1,5 Tesla reduzieren wir erheblich Artefakte (Hüftprothesen und Verkalkungen) ohne dabei auf hervorragende Diagnostik zu verzichten (vor allem Diffusionswichtung bei b1400). Über die Armvene wird Kontrastmittel gespritzt. Untersuchungsdauer 20-30 min. Im Anschluss an die Untersuchung findet meist ein Arztgespräch statt.

Wichtige Kooperation mit den Urologen!
Wir legen viel Wert auf die Zusammenarbeit mit den Urologen, denn durch diese enge Kooperation ist die beste Versorgung unserer gemeinsamen Patienten gewährleistet. Die Fachbereiche der Radiologie und Urologie ergänzen sich somit und erwirken so die besten Ergebnisse in Diagnostik und Therapie.